In Deutschland wird seit dem Aufruf des Bundespräsidenten zum 27.01.1996 mit dem Holocaust – Gedenktag an das ungeheuerliche Unrecht der Verfolgung, Vertreibung und industriellen Vernichtung des europäischen Judentums erinnert. Die Nazis hatten 1940 schon den Plan, vier Millionen jüdischer Menschen nach Madagaskar zu deportieren. Es ist unbegreiflich, aber entlarvend, dass ähnliche Deportationspläne gegenüber Migranten und „Nichtassimilierten“ von Vertretern der rechten Szene, der AfD und der Identitären Bewegung vor wenigen Wochen und nur wenige Kilometer vom Ort der Wannseekonferenz entfernt gefasst wurden, wo die systematische Vernichtung des Judentums beschlossen wurde.
Im Andenken an die Opfer des Nationalsozialismus lädt die Stadt Meißen an diesem Tag um 13.00 Uhr zum Denkmal an der Kerstingstraße, um des Ungeheuerlichen zu erinnern. Die Kirchgemeinde St. Afra lädt im Anschluss um 14.00 Uhr in die nahegelegene (leider unbeheizbare) Nikolaikirche zu einer Gedenkandacht. Das Bunte Meißen – Bündnis Zivilcourage veranstaltet erstmalig gemeinsam mit der Bürgerinitiative Stolpersteine Meissen um 19.30 Uhr ein Gedenkkonzert mit den Liedern des vernichteten Judentums im Saal am Haus der Kirche Markt 10. Wir wollen dort auch besprechen, wie wir diesem Ungeist begegnen können.
Daher laden wir Euch zusammen mit der Bürgerinitiative Stolpersteine Meißen e.V. ein zur Veranstaltung
Olaf Ruhl Singt ojf Jiddisch! – Jiddische Lieder & Geschichten
Wann: 27.01.2024 – 19:30 Uhr
Eintritt: Kostenlos – um eine Spende vor Ort wird gebeten
Veranstaltungsort: Markt 10, 01662 Meißen
Olaf Ruhl, Jahrgang 1964, stammt aus dem Rheinland, ist christlich erzogen und aufgewachsen, aber mit dem Bewusstsein, eine jüdische Urgroßmutter (gehabt) zu haben. Seit 2007 tritt er mit seinem Programm „Singt ojf Jiddisch! – Jiddische Lieder & Geschichten“ auf. Es ist eine musikalische Einführung in die jiddische Musik, Sprache und Kultur; mit Liedern, Gedichten und Anekdoten; mit Stimme, Akkordeon und Gitarre und hoffentlich großem interessiertem Publikum.
Bildrechte: Olaf Ruhl, Jens Schulze