Am 12.08.2024 werden wir die Ausstellung „Kehrseiten einer Stadt“ von Leonore Lobeck und Juliane Adler wieder in der Frauenkirche eröffnen. Die Ausstellung wurde auf Anregung des damaligen ev. Superintendenten Eduard Berger von Juliane Adler ( Texte ) und Leonore Lobeck ( Bilder ) 1988 begonnen und im April 1989 in der Meißner Frauenkirche ausgestellt. Die Bilder stellen schonungslos den Verfall der Altstadt in der DDR dar. Diese Ausstellung wurde ein Ausgangspunkt der Friedlichen Revolution in Meißen, die in der Lutherkirche am 19.10.1989 zur Gründung des Neuen Forums – und zu der ersten großen Demo auf dem Markt am 24.10.1989 führte.
Der aktuelle Eigentümer der Ausstellung, die Stadt Meißen, wird mit Bürgermeister Renner ein Grußwort eintragen. Derzeit werden die Ausstellungsbilder, die Leonore Lobeck und ihre Schwester geschaffen haben, im Stadtmuseum mit Plexiglas bewährt. Wir konnten als Buntes Meißen Mittel dafür eintragen. Das Stadtmuseum ist beim Sichern der Bilder. Der Kunstverein hilft uns dankenswerterweise mit Ausstellungsaufstellern.
Die Kirchgemeinde stellt den Kirchenraum zur Verfügung. Der neue Pfarrer, Dr. Uwe Weise ist mit einem Grußwort auch zugegen. Der Hintergrund für uns ist, dass wir gern vor der Landtagswahl dem mehr oder minder geneigten Wahlvolk vergegenwärtigen wollen, wie es in Meißen wirklich zum Ende der DDR aussah, da sich für viele die Erinnerungen verwischen.
Nach dem Friedensgebet der Kirchgemeinde St. Afra um18.00 Uhr laden wir am 12.08.2024 ab 19.00 Uhr in der Frauenkirche zur Ausstellungseröffnung ein. Leider kann Frau Lobeck nicht kommen, wir haben sie aber um ein Grußwort gebeten. Die Architekten haben schon zugesagt: Antje Hainz, Knut Hauswald, Holger Metzig, dazu kommen noch Heiko Schulz als Lehrer, Susann Rüthrich als Kinder- Jugendbeauftragte des Freistaates und Frank Richter als Bürgerrechtler.
Die Architekten werden an den Bauzustand und die in der Folge der Friedlichen Revolution möglichen Sanierungsaufwände erinnern – und uns Öffentlichkeitsarbeitern fällt dann zu, die emanzipierende Erinnerung „Wir sind das Volk“ in die nächste Generation zu tragen.
Die Ausrichtung soll nicht nur historisch sein, sondern eine Würdigung der aufgewendeten Wertschöpfung der letzten 35 Jahre. Und – vielleicht noch viel wichtiger – eine Würdigung der Zivilcourage, zu der wir uns mit Stephan Nierade und Bernd Callwitz auf der Marktbronze verpflichtet haben. Die ist heute erkennbar wieder notwendig, um unsere Demokratie am Leben zu erhalten.